Jobshadowing: Austausch Salzburg – Warschau

Das EU-Programm JUGEND in Aktion fördert u. a. die Fortbildung von Jugendarbeiter/innen im europäischen Kontext. Im Mai 2007 haben drei Organisationen aus Salzburg und Warschau ein Jobshadowing organisiert.

Jugendarbeiter/innen vom Verein Spektrum und der Kinderfreunde Salzburg/Stadtteilprojekt KECK waren zehn Tage lang in Warschau, um den Streetworkern von GPAS über die Schultern zu schauen. GPAS arbeitet mit Jugendlichen und Kindern zwischen 8 und 18 Jahren, die aus verschiedenen Gründen auf der Straße landen und betreuen diese in verschiedenen Aktivitäten wie Ausflüge, Workshops vor Ort, Sport etc. Die Betreuung findet in kleinen Gruppen statt und wird neben hauptamtlichen Sozialarbeiter/innen auch von geschulten Freiwilligen unterstützt. GPAS arbeitet im Warschauer Stadtteil Praga.

 

In Salzburg arbeiten der Verein Spektrum und die Kinderfreunde in der mobilen und offenen Kinder- und Jugendarbeit in verschiedenen Stadtteilen. Spektrum bietet soziokulturelle Angebote für junge Leute, besonders in infrastrukturell und sozial benachteiligten Stadtteilen Salzburgs. Die Kinder- und Jugendzentren in Lehen, Taxham und der Berger-Sandhofer-Siedlung sind beliebte Treffpunkte, die vor allem Gruppen mit geringeren Bildungschancen und fehlendem Zugang zu anderen Freizeiteinrichtungen berücksichtigt. Unterstützt wird die tägliche Arbeit durch verschiedenste kultur-, spiel-, medien- und sportpädagogische Aktivitäten.

Initiiert haben den Know-How-Austausch zwei Europäische Freiwillige, die bei den Salzburger Organisationen von September 06 bis Mai 07 im Rahmen des EU Programm JUGEND freiwillig mitarbeiten. Magda Mazgaj und Karolina Adaszewska kommen aus Polen und sind durch einen Fernsehbericht auf GPAS aufmerksam geworden.

 

Wir haben an diesem Projekt teilgenommen um neue Perspektiven der Betreuung im internationalen Austausch kennen zu lernen und in die eigene Arbeit zu integrieren. Neben der starken Eingebundenheit der Warschauer Streetworker in den gesamten Lebensraum der Straßenkinder war vor allem das Konzept der mobilen Schule interessant. Dieses Projekt, ursprünglich in Lateinamerika entwickelt, gibt es bislang nur zwei Mal in Europa und versucht bei Kindern und Jugendlichen spielerisch Interesse für Fähigkeiten zu wecken, die für eine Reintegration in die Gesellschaft wichtig sind: der Umgang mit Zahlen (Rechenrätsel) oder die Thematisierung von Tabuthemen wie Gewalt in der Familie. Nicht zuletzt wird hier Raum zum Spiel geboten.